ROTTENBURG. Am Dienstagabend soll ein 35-jähriger Mann gegen 18 Uhr Passanten in der Fußgängerzone in Rottenburg mit einem Messer bedroht haben. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft Tübingen und das Kriminalkommissariat gegen den Mann wegen des Verdachts des versuchten Mordes. Das teilte die Polizei nun mit.
Nach jetzigem Ermittlungsstand soll der 35-Jährige auf dem Ehinger Platz nicht nur mehrere Personen mit einem Küchenmesser bedroht haben, vielmehr soll er nach dem Ergebnis der bislang durchgeführten, umfangreichen Zeugen- und Geschädigtenvernehmungen auch versucht haben, auf einen 39-Jährigen einzustechen. Dem Rollerfahrer hatte sich der Verdächtige zuvor offenbar in den Weg gestellt und Geld von ihm gefordert. Der 39-Jährige blieb, wie auch die vom Beschuldigten bedrohten Gäste einer Gaststätte und Passanten unverletzt.
Autofahrer angehalten und auf Fahrzeugscheiben eingeschlagen
Außerdem soll der Verdächtige mehrere Autofahrer angehalten und mit dem Messer auf die Fahrzeugscheiben eingestochen oder eingeschlagen haben. An mindestens einem Auto wurde die Scheibe beschädigt. Personen kamen nach derzeitigem Stand nicht zu Schaden.
Ein beherzt eingreifender, 44-jähriger Zeuge konnte den Verdächtigen zu Boden bringen und gemeinsam mit weiteren Helfern überwältigen. Die alarmierten Polizeibeamten nahmen den erheblich alkoholisierten und sich offenbar in einem psychischen Ausnahmezustand befindlichen 35-Jährigen fest.
Weiterhin Zeugen gesucht
Der bisher polizeilich noch nicht bekannte Rumäne wurde zunächst in eine Fachklinik eingeliefert. Da sich Hinweise auf eine bestehende, psychische Erkrankung ergaben, ist der 35-Jährige am Mittwochnachmittag dem Haftrichter beim Amtsgericht Tübingen vorgeführt worden. Dieser erließ den von der Staatsanwaltschaft Tübingen beantragten Unterbringungsbefehl und wies den Mann in die forensische Abteilung eines Zentrums für Psychiatrie ein.
Die Ermittler des Kriminalkommissariats Tübingen bitten weiterhin Zeugen und mögliche weitere Geschädigte, beispielsweise auch von dem Beschuldigten angehaltene Verkehrsteilnehmer, die der Polizei bislang noch nicht bekannt sind, sich beim Polizeirevier Rottenburg unter Tel. 07472/98010 zu melden. (pol)