KREIS TÜBINGEN. Die Staatsanwaltschaft Tübingen und das Kriminalkommissariat Tübingen ermitteln gegen einen Arzt aus einer Tübinger Kreisgemeinde wegen des Verdachts des Ausstellens unrichtiger Gesundheitszeugnisse und Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz. Das teilt die Polizei mit. Dem Mann wird demnach zur Last gelegt, Impfungen gegen das Coronavirus in Impfpässen dokumentiert zu haben, obwohl das Vakzin gar nicht verabreicht wurde.
Aufgrund von Zeugenhinweisen war der Arzt in den Blickpunkt der Ermittlungsbehörden geraten, so die Polizei. Im weiteren Verlauf der Ermittlungen habe sich der Verdacht dann erhärtet, sodass auf Antrag der Staatsanwaltschaft Tübingen richterliche Durchsuchungsbeschlüsse für Privat- und Praxisräume des Arztes erlassen wurden. Auch für Wohnungen von mutmaßlichen Abnehmern der gefälschten Impfpässe wurden am Dienstag durchsucht. Bei den Durchsuchungen beschlagnahmten die Kriminalbeamten umfangreiches Beweismaterial, das nun ausgewertet wird. Bis zum Vorliegen konkreter Auswertungsergebnisse werden daher keine über den Inhalt der ersten Pressemitteilung hinausgehende Details bekanntgegeben, teilt die Polizei mit.
Im Verlauf der Durchsuchung der Arztpraxis stießen die Ermittler auf erhebliche hygienische Mängel, weshalb umgehend die diesbezüglich zuständigen Behörden informiert wurden. Von behördlicher Seite wurde deshalb bis zur Behebung der Mängel die Schließung der Arztpraxis verfügt. (pol)