ST. JOHANN. Sieben tote Pferde sind nach einem Brand in einem Pferdehof in St. Johann-Upfingen in den Trümmern gefunden worden. Die Eigentümerin habe am Montagabend noch versucht, den Pferden die Flucht aus dem Stall zu ermöglichen, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Sie erlitt dabei leichte Verletzungen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei suchte in der Nacht per Hubschrauber nach geflüchteten Pferden. Laut Polizei wurden die überlebenden Tiere inzwischen wieder eingefangen.
Flammen aus dem Dachstuhl
Kurz nach 22 Uhr wurde die Feuerwehr über einen Gebäudebrand in der Lonsinger Straße informiert, berichtet die Polizei. Mehrere Anrufer meldeten der Feuerwehr Flammen aus dem Dachstuhl eines Doppelhauses, an dem auch eine Scheune inklusive Pferdestallung und weitere Garagen angebaut sind. Die daraufhin alarmierten Feuerwehren aus St. Johann und Bad Urach waren mit einem Großaufgebot an der Einsatzstelle.
Beim Eintreffen der Rettungskräfte stand der Hof in Vollbrand. Der Dachstuhl brannte auf einer Länge von 20 Metern in voller Ausdehnung, berichtet die Feuerwehr. Noch vor Verlassen der Brandörtlichkeit gelang es den Eigentümern teilweise den Pferden die Flucht aus dem Stall zu ermöglichen. Hierbei zog sich die 58-jährige Bewohnerin leichte Verletzungen zu, sie wurde von Rettungsdienst in ein Klinikum verbracht. Der 57-jährige Eigentümer blieb unverletzt. Bei den Löscharbeiten verletzte sich ein Feuerwehrmann leicht und musste zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus verbracht werden.
Polizeihubschrauber sucht nach geflüchteten Pferden
Zur Suche nach den geflüchteten Pferden war zeitweise ein Polizeihubschrauber eingebunden. Die Bewohner der umliegenden Gebäude wurden vorsorglich evakuiert, sie konnten im Laufe der Nacht zurückkehren.
Mit einer massiven Riegelstellung gelang es den eingesetzten Kräften, eine der Haushälften zu retten. Die andere Haushälfte inklusive. angebauter Scheune, Strohlager und Pferdestallung fiel dem Brand jedoch zum Opfer, teilte die Feuerwehr mit. Die beiden Eigentümer des einsturzgefährdeten Gebäudes kamen bei Bekannten unter. Eine Sachschadenshöhe kann noch nicht abschließend bilanziert werden. Allerdings geht die Polizei nach GEA-Informationen davon aus, dass der Schaden deutlich im sechsstelligen, womöglich sogar im siebenstelligen Bereich liegen wird.
Bislang keine Hinweise auf Brandstiftung
Die Ursache des Feuers ist noch unklar. Laut Polizeipressesprecher Martin Raff sei es bei einem Brand dieser Größenordnung und der damit verbunden Zerstörung schwer, zu diesem Zeitpunkt schon Aussagen darüber zu treffen. »Die Ermittlungen laufen noch.« Kripo und Kriminaltechniker seien vor Ort, Beamte seien mit Vernehmungen beschäftigt. Hinweise auf Brandstiftung gebe es bislang auch noch nicht.
Der Rettungsdienst und der DRK Ortsverband St. Johann waren vorsorglich mit sieben Fahrzeugen und 17 Einsatzkräften im Einsatz. Von der Feuerwehr aus St. Johann und Bad Urach waren 17 Fahrzeuge und 100 Kräfte im Einsatz. Die Ermittlungen zur Brandursache hat die Kriminalpolizei vor Ort übernommen. (dpa/pol/fw)