METZINGEN. Schwierig und anstrengend war die Brandbekämpfung für die Feuerwehr Metzingen im Bereich Bongertwasen. Dort hatte es am Ostersamstag bei einem Schützenverein gebrannt. Der Schaden ist beträchtlich. Kurz vor 18 Uhr wurde die Wehr zum Freizeitgelände Bongertwasen gerufen. Dort, so die erste Einsatzmeldung, sollte die Verkleidung einer Schießanlage brennen. Die anrückenden Löschkräfte, die von einem kleineren Brand ausgegangen waren, sahen sich dann aber mit einer recht anspruchsvollen Aufgabe konfrontiert.
Auf der Großkaliber-Schießbahn war es im Bereich des Zielscheiben-Bunkers zu einem Brand gekommen. Während die Besatzung des Löschfahrzeugs einen ersten Angriff vorbereitete, breitete sich das Feuer im Inneren des Bunkers mehr und mehr aus. Zudem kam es zu einer starken Rauchentwicklung. Vor diesem Hintergrund forderte der Fahrzeugführer weitere Kräfte nach.
Bunker gar nicht zu begehen
Die Feuerwehr sah sich in der Folgezeit mit dem Problem konfrontiert, dass es in einem Bunker lichterloh brannte, der überhaupt nicht zu begehen ist. Bei starker Rauchentwicklung versuchten die Kräfte unter schwerem Atemschutz einen Zugang zu schaffen, indem massive Holzbalken in mühevoller und kräftezehrender Handarbeit aus dem Bereich entfernt wurden, in dem im normalen Schießbetrieb die Zielscheiben angebracht werden. Diese wiederum befinden sich auf mehrere Hundert Kilogramm schweren Metallscheiben. Erst unter Zuhilfenahme eines Greifzuges gelang es schließlich, diese aus ihrer ursprünglichen Verankerung zu ziehen. Zwischenzeitlich hatten im Zielscheiben-Bunker mehrere Tonnen Holzbalken Feuer gefangen.
Erst nach rund vier Stunden gelang es der Feuerwehr, den Brand einzudämmen. Zwischenzeitlich waren drei Löschfahrzeuge und der Wechsellader mit dem Abrollbehälter Großbrand sowie rund 30 Einsatzkräfte zur Brandstelle in der Nähe des Forsthofes alarmiert worden. Wegen der massiven Brandlast und der großen Mengen an Holz musste die Feuerwehr in der Nacht zum Ostersonntag noch einmal ausrücken, um das wieder aufflackernde Feuer abzulöschen.
Schaden deutlich fünfstellig
Wie es zu dem Brand im nicht zugänglichen und mehrere Jahrzehnte alten Bunker gekommen ist, war für die eingesetzten Kräfte ein Rätsel. Feuerwehrkommandant Hartmut Holder ist kein vergleichbarer Fall im weiten Umfeld bekannt. Durch die Löscharbeiten im extrem schwer zugänglichen Terrain wurde auch die Infrastruktur der Schießanlage schwer beschädigt. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an. Der Schaden dürfte im höheren fünfstelligen Bereich liegen. Verletzt wurde niemand. (GEA)