ENINGEN. Auf der B312 ist es am Samstagmorgen gegen 1.40 Uhr zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen. Ein 28-jähriger BMW-Fahrer befuhr laut Polizei die B312 von Unterhausen kommend in Richtung Reutlingen. Im Bereich der Einmündung zur Straße »Steinmauer«, kurz nach dem Ursulabergtunnel, überholte dieser mit überhöhter Geschwindigkeit eine 29-jährige VW-Fahrerin rechtsseitig. Hierbei kam es zum Kontakt beider Fahrzeuge und der VW kam ins Schleudern.
Ohne sich um den Unfall zu kümmern, fuhr der BMW-Fahrer weiter, verlor aber kurze Zeit später im Bereich der Anschlussstelle Eningen die Kontrolle über sein Fahrzeug. Er kam nach rechts von der Straße ab, überfuhr im weiteren Verlauf den Grünstreifen und schanzte über die Fahrbahn der Auffahrt Eningen und kollidierte mit dem Betonfundament der dortigen Fußgängerbrücke sowie mit einem Baum. Das Fahrzeug wurde anschließend wieder auf die Fahrbahn zurückgeschleudert und kam dort zum Stehen.
Beide Mitfahrer schwer verletzt
Hierbei wurde der Fahrer leicht und die beiden Mitfahrer schwer verletzt. Der BMW fing an zu brennen. Durch die erste eingetroffene Streifenwagenbesatzung konnten die Flammen mittels Feuerlöscher gelöscht werden. Währenddessen versuchte der BMW-Fahrer zu Fuß zu flüchten, konnte aber nach kurzer Verfolgung eingeholt und vorläufig festgenommen werden. Ein vor Ort durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von über zwei Promille, woraufhin er eine Blutentnahme über sich ergehen lassen musste.
Bei den weiteren Ermittlungen stellte sich heraus, dass der 28-Jährige nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist und zusätzlich noch ohne Wissen des Fahrzeugeigentümers unterwegs war. Ob der Fahrer und der Fahrzeugeigentümer sich kennen, ist noch unklar, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presseagentur. Die Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht. Die 29-jährige Fahrerin des überholten Autos blieb unverletzt. Der BMW wurde sichergestellt und im Anschluss durch ein Abschleppunternehmen abgeschleppt. Die Verletzten wurden durch den Rettungsdienst in umliegende Kliniken eingeliefert.
Polizeihubschrauber im Einsatz
An den beiden Fahrzeugen entstand Sachschaden in Höhe von ca. 40.000 Euro. Der Rettungsdienst war mit fünf Fahrzeugen und acht Einsatzkräften sowie die Feuerwehr mit vier Fahrzeugen und 26 Einsatzkräften eingesetzt. Die Polizei war mit mehreren Streifenbesatzungen vor Ort. Des Weiteren wurde ein Polizeihubschrauber eingesetzt, da zuerst nicht ausgeschlossen werden konnte, dass eine weitere Person beteiligt war und sich nun in einer hilflosen Lage befinden könnte. Die Verkehrspolizei Tübingen hat die weiteren Unfallermittlungen übernommen. Während der Unfallaufnahme und der sich anschließenden Fahrbahnreinigung durch die Straßenmeisterei war die B312 bis kurz nach 5 Uhr voll gesperrt. (pol/dpa)