REUTLINGEN. Blut, Folter, Mord. Einen Online-Gamer schreckt so schnell nichts ab. »Bei Call of Duty: WWII« ein Haufen Nazis im Kampf um Europa umbringen, oder bei »Grand Theft Auto« ein paar Prostituierte berauben und überfahren - für einen Großteil der Spiele-Community alles kein Problem. Jetzt wurde jedoch etwas veröffentlicht, das für einen Sturm der Entrüstung im Internet gesorgt hat.
Auf der Plattform Steam hat ein Entwickler ein Spiel mit dem Namen »Rape Day« an den Start gebracht. Schon die auf Englisch formulierte Beschreibung lässt bei jedem normalen Menschen das Blut in den Adern gefrieren. »Belästige, ermorde und vergewaltige Frauen (...)«, heißt es auf Steam wörtlich. Die Handlung, in die das grausame Vorgehen eingebettet ist: Eine Zombie-Apokalypse ist ausgebrochen und die Terrorgruppe »IS« hat den Virus in den USA verbreitet. Wer denkt, verstörender geht es nicht, hat sich leider getäuscht. Zum Schluss wendet sich der Entwickler nochmal mit einem irren Satz an potenzielle Spieler. »Zeitverschwendung ist nicht enthalten. Überspringe das Vorspiel und genieße deinen Vergewaltigungstag. Du verdienst es«, heißt es bei Steam.
Die Plattform wird von der Valve Corperation betrieben und vertreibt Computerspiele, Software und Filme. Laut eigenen Angaben aus dem Jahr 2014 hat Steam 125 Millionen aktive Nutzer. Viele davon protestierten aktuell auf Facebook und Twitter gegen das Vergewaltigungs-Spiel. »Was geht bei dem Entwickler? Was geht bei den Leuten die das spielen? Wieso gibt es sowas bitte auf Steam? What the f*ck is going on?«, schreibt ein User.
Alles Fragen, auf die der Betreiber der Plattform übrigens noch nicht reagiert hat. Weder auf seiner Facebook-Seite, noch auf seinem Twitter-Profil. Zumindest wurde das Spiel mittlerweile in Deutschland gesperrt. Die Seite, die noch bei Google zu finden ist, ist eine alte im Cache gespeicherte Version. Trotzdem geht der Shitstorm weiter. (GEA)