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SSV Reutlingen verliert zum Auftakt 0:1 gegen Bietigheim-Bissingen

Eine Standardsituation entscheidet die Partie. Elf von Trainer Albert Lennerth vergibt zu viele Chancen.

Tom Schiffel (rechts) vom SSV Reutlingen im Zweikampf mit Ibish Sejdijaj.  FOTO: BAUR
Tom Schiffel (rechts) vom SSV Reutlingen im Zweikampf mit Ibish Sejdijaj. FOTO: BAUR
Tom Schiffel (rechts) vom SSV Reutlingen im Zweikampf mit Ibish Sejdijaj. FOTO: BAUR

BISSINGEN. »Bei dem Tor habe ich meine Größe gut ausgenutzt«, schmunzelte Pero Mamic. Der 1,98-Meter-Riese schockte zum Saisonauftakt in der Fußball-Oberliga den SSV Reutlingen. Mamic war in der 69. Minute nach einer Freistoß-Hereingabe von Marius Kunde per Kopfball erfolgreich – es war das Tor des Abends. Der FSV 08 Bietigheim-Bissingen entschied vor 400 Zuschauern das Duell gegen den SSV mit 1:0 (0:0) zu seinen Gunsten.

Die Niederlage für Reutlingen war, wenn man die gesamten 90 Minuten betrachtet, nicht unverdient, wie es im Fußball-Jargon öfter mal heißt. Sie war aber auch unnötig. »Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren«, stellte Trainer Albert Lennerth zerknirscht fest. »Zumindest ein Punkt wäre drin gewesen«, urteilte Kapitän Pierre Eiberger. »In der ersten Hälfte haben wir vier richtig dicke Dinger vergeben«, trauerte er der schlechten Chancenverwertung nach.

Die Anfangsphase gehörte eindeutig den Bissingern, die ihre glänzende Frühform vor Wochenfrist mit einem 3:1-Sieg im WFV-Pokal gegen den Regionalligisten SGV Freiberg unter Beweis stellte. Die mit einer runderneuerten Truppe ins Rennen gegangenen Schützlinge von Trainer Markus Lang ließen den Ball gekonnt durch ihre Reihen laufen und verbuchten in der fünften Minute eine sehr gute Gelegenheit: Nach einem Freistoß von Kunde verfehlte Nesreddine Kenniche das Ziel nur knapp. Es sollte die einzige knifflige Szene vor dem SSV-Gehäuse in Durchgang eins bleiben. In der 19. Minute tauchten die Reutlinger zum ersten Mal, leicht Gefahr heraufbeschwörend, vor dem gegnerischen Gehäuse auf, als Onesi Kuengienda eine Hereingabe von Samuel Mayer verpasste. Dann inszenierte der SSV einige sehr gute Einschussmöglichkeiten.

Chance Nummer eins: Nach einer starken Balleroberung von Tom Schiffel kam Muhamed Sanyang (22. Minute) im Strafraum zum Abschluss, der SSV-Angreifer jagte den Ball überhastet über das Tor.

Chance Nummer zwei: Wieder wurde Sanyang (24.) von Schiffel bedient. Der zuletzt einen enormen Leistungssprung hinlegende Stürmer setzte sich energisch durch, doch statt in guter Position abzuschließen, versuchte er es mit einem Querpass. Möglichkeit verdaddelt.

Chance Nummer drei: Nach einem Zuspiel von Eiberger stürmte Kuengienda (25.) alleine auf das Bissinger Tor zu, scheiterte aber am herausstürzenden Keeper Sven Burkhardt.

Chance Nummer vier: Samuel Mayer gewann in Klassemanier ein Duell gegen Mamic, drang in den Strafraum ein, doch anstatt aus zehn Metern das Spielgerät aufs Tor zu dreschen, versuchte er es mit einem Zuspiel auf Kuengienda. Abseits.

Zudem blockten die Bissinger einen Weitschuss von Riccardo Gorgoglione – der Ex-Bissinger wurde zur Pause gelb-rot-gefährdet ausgewechselt – und hatten in einer Situation Glück, dass Schiedsrichter Fabian Reuter nach einer Klärungstat von Burkhardt gegen Schiffel (34.) nicht auf den Elfmeterpunkt zeigte. Die Entscheidung war korrekt.

»In der zweiten Halbzeit haben wir es zu kompliziert gemacht«, war Lennerth mit dem Auftreten seines Teams nach dem Seitenwechsel nicht zufrieden. Der SSV hatte nicht eine klare Einschussmöglichkeit, während auf Bissinger Seite Adrian Heinle (58.), Kunde (70.) und Kenniche (74.) sehr gute Gelegenheiten versemmelten. Doch einmal hatten die Bissinger Grund zum Jubeln, als der in Stuttgart geborene Kroate Mamic mit seinem Kopfballtor den SSV schockte. (GEA)