SATORALJAUJHELY. Max Jehle sorgte einmal mehr für Paukenschläge. Der für den Gehörlosen-Sportverein (GSV) Reutlingen startende Radsportler kehrte mit zwei Bronzemedaillen im Gepäck von den Mountainbike-Weltmeisterschaften im ungarischen Satoraljaujhely nach Hause zurück. Jehle hatte in diesem Jahr schon einmal für Schlagzeilen gesorgt, als er bei den Rad-Welt-Titelkämpfen im Zeitfahren triumphierte.
Der in Erbach im Alb-Donau-Kreis wohnende Jehle ist auch mit dem Mountainbike ein Könner seines Fachs. In Ungarn wurde der 31-Jährige Dritter im Marathon, einem Langstreckenrennen über 75 Kilometer, sowie im Cross-Country auf einer anspruchsvollen Runde durch die Berglandschaft. Zudem kam er in einem Punkterennen auf den sechsten Platz. »Ich hätte gerne noch mehr erreicht, Ziel war Platz eins. Ich bin aber zufrieden mit meinem Abschneiden«, berichtete Jehle, der zum ersten Mal in seiner Laufbahn bei Weltmeisterschaften im Mountainbike am Start war.
Jehle möchte auch nächstes Jahr für positive Schlagzeilen sorgen. »Mein Ziel ist die Olympiade der Gehörlosen in Tokio«, erzählt er. Auf weltweiter Ebene werden die Deaflympics (Gehörlosen-Weltspiele) jeweils ein Jahr nach den Olympischen Spielen veranstaltet. Der Start in Japan ist allerdings mit einer hohen finanziellen Belastung verbunden. »Max musste bei der WM die Fahrt- und Hotelkosten selbst übernehmen, weil das Bundesministerium nur Olympiasportler unterstützt«, erklärt Michael Scheit, der Vorsitzende des GSV Reutlingen. Jehle hofft deshalb auf Unterstützer, die sich per Mail (michaelscheit73@googlemail.com) an den Reutlinger Vereinschef wenden sollen. (kre)