REUTLINGEN. Wer wird sich schon mit Patzern »bürsten« wollen? Allenfalls der Fehlerteufel, der sich bekanntlich gerne in die Brust wirft, wenn es ihm wieder einmal gelungen ist, einen »Albausstieg« ins Blatt zu lupfen oder - wie eingangs dieses Jahres geschehen - einen »Albsolventen«. Womit der Reigen orthografischer Fragwürdigkeiten eröffnet gewesen wäre: mit einem vergleichsweise harmlosen Vertipper, dem jedoch weitaus kapitalere Bolzen folgen sollten.
Man denke diesbezüglich bloß an die Mitte März ins Korn geworfene »Finte« oder an den Stein der »Weißen«, der im Mai jedwede Weisheit vermissen ließ. Man denke außerdem an die »Traubenvergrämung« unter der Reutlinger Eisenbahnbrücke. Und natürlich an die »Lachhaie«, vor denen Häuslesbesitzer nicht nur in »Sickerhausen« gewarnt wurden. Denn auch in »Degerschacht«sollen die pfuschenden Abzocker ihre Dienste angeboten haben. Derweil es dem römischen Liebesgott beim Seniorennachmittag speiübel wurde. Woran das lag? Definitiv am Alleinunterhalter. Soll der Gutste doch unter anderem »Amor, Stein und Eisen bricht« intoniert haben.
Musikalische Verblüffung hier, literarische Verblüffung dort: nämlich im Hohbuch, wo im evangelischen Gemeindehaus »Mädchen« der Brüder Grimm lockten. Während andernorts zum »traditionellen Maultassenessen« eingeladen wurde und der Bär mal wieder so richtig »stoppte«.
Wie gut, dass sich die geneigte Leserschaft nicht auch noch über eine großzügige »Schreckübergabe« wundern musste. Die blieb ihr - weil das überzählige R rechtzeitig entdeckt werden konnte - erspart. Übrigens ebenso, wie die zu hoch gelegte »Messratte« und der »Fangotänzer«, die »Integrierte Leidstelle von DRK und Feuerwehr« und die »Stirnstunden der Kammermusik«. Statt ihrer witschte allerdings ein beim Korrekturlesen übersehenes »Osternäschen« durch den Blätterwald, sorgte das Münchner »Oktoberfett« für unfreiwillige Gaudi.
Und nun? Eilt 2024 mit großen »Schlitten« seinem Ende entgegen. Noch eine Prise weihnachtlicher Besinnlichkeit genossen, das alte Jahr mit Korken und Raketen abgeschossen, und schon dräut die vorgezogene Bundestagswahl mit Klassikern perfider Fehlerteufelei - vom »Wahlkrampf« bis hin zur »Walparty« ist dann wieder vieles möglich; sogar, dass jede »Stumme« zählt: beim »Urnengong« am 23. Februar. (GEA)