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Engstinger Wetterstation: Trockenster Juli in der Region seit 39 Jahren

Stinkende Überreste der einstigen Unterwasserflora und -fauna.  FOTO: PULVERMÜLLER
Stinkende Überreste der einstigen Unterwasserflora und -fauna. FOTO: PULVERMÜLLER
Stinkende Überreste der einstigen Unterwasserflora und -fauna. FOTO: PULVERMÜLLER

ENGSTINGEN. Sonnenscheinrekord, große Trockenheit, fünf Hitzetage, aber nur sieben Regentage: Das ist die Bilanz, die Wetterexperte Roland Hummel von der privaten Klimastation in Engstingen für den Monat Juli aufstellt.

Der Hochsommermonat Juli, der auch im langjährigen Mittel der wärmste Jahresmonat ist, ist heuer zur Hochform aufgelaufen. Hoher Luftdruck dominierte in weiten Teilen von Mitteleuropa. Einzelne Warmluftschübe aus Süden hatten ihren Ursprung in Nordafrika, aus Südwesten gelangten feuchtwarme Luftmassen in die Region, die einzelne Hitzegewitter mit sich brachten.

Bei fünf Hitzetagen mit Temperaturen über 30 Grad Celsius (normal sind es ein bis zwei Tage) und 14 Sommertagen mit mehr als 25 Grad (normal neun) kam man selbst auf der Albhochfläche des Öfteren gehörig ins Schwitzen.

Nur wenige Tropfen Regen

Da sich die Hitzegewitter in Grenzen hielten und es keine ergiebigen Landregenfälle gab, trocknete die Landschaft zusehends aus. Vom 2. bis zum 19. fielen nur wenige Tropfen Regen. Kaum Regen und nur wenige Quellwolken bedeuteten, dass die Sonne oft ungehindert den ganzen Tag lang scheinen konnte. Der Juli 2022 wurde daher mit sage und schreibe 344 Stunden Sonnenschein (144 Prozent) zum sonnenscheinreichsten Monat seit dem Engstinger Messbeginn im Jahre 1990. Erst vor zwei Jahren war mit 324 Stunden ein neuer Julirekord aufgestellt worden. Auch an Wetterstationen in der Region, die noch deutlich längere Messreihen haben, wurden heuer neue Rekordwerte verzeichnet.

Neue Rekordtemperatur

Mit einer mittleren Temperatur von 18,4 Grad war der Juli 2022 um 1,8 Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020. Einige kühle Nächte mit der Monatstiefsttemperatur von 5,7 Grad am 11. verhinderten einen noch größeren Wärmeüberschuss. Am 20. wurde mit 33,8 Grad eine neue Julirekordtemperatur verzeichnet, sie lag bislang bei 33,7 Grad, gemessen am 5. Juli 2015. Die absolut höchste Temperatur, die bisher an der Klimastation in Engstingen gemessen wurde, waren 35,1 Grad am 13. August 2003.

An 24 Tagen schien im Juli die Sonne mehr als zehn Stunden lang, mit 344 Stunden insgesamt ist ein neuer Rekordwert erreicht. Die wenigen Niederschläge summierten sich auf 32 Millimeter (normal 112). Es war damit der trockenste Juli seit 1983. (hu)

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