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Diese Blume blüht gerade auf der Alb: Ihre Wurzel diente mal als Kaffee-Ersatz

Vielen ist Zichorienkaffee noch ein Begriff. Lieferantin ist die leuchtend blaue Wegwarte, die derzeit vor allem an Wegesrändern blüht.

An ihren leuchtend blauen Blüten ist die Wegwarte gut zu erkennen.
An ihren leuchtend blauen Blüten ist die Wegwarte gut zu erkennen. Foto: Gabriele Böhm
An ihren leuchtend blauen Blüten ist die Wegwarte gut zu erkennen.
Foto: Gabriele Böhm

KREIS REUTLINGEN. »Früher leuchteten ganze Wegesränder blau. Es war eine Allerweltspflanze«, erinnert sich Günter Künkele vom Bund Naturschutz Neckar-Alb an das ehemals üppige Auftreten der Wegwarte. Die genügsame Pflanze blüht von Juli bis September und ist durch ihr leuchtendes Blau schon von Weitem zu erkennen. Die Wegwarte braucht karge Böden wie Brach- und Ödland, steht am liebsten frei ohne Nebenbewuchs und dreht ihre Blüte zur Sonne.

Der lateinische Name »Cichorium intibus« deutet auf die Pflanze als Urform des Chicoree-Salats und auch die frühere Verwendung als Zichorienkaffee. Dafür wurden die Wurzeln geputzt, in kaffeebohnengroße Stücke geschnitten, geröstet und vor dem Aufbrühen gemahlen oder im Mörser zerkleinert. Manchmal fügte man Zichorie auch als Geschmacksverstärker zum Bohnenkaffee hinzu. Heute gibt es vor allem in Naturkostläden Beimischungen der Zichorie zum Getreidekaffee. In der Heilkunde schätzt man vor allem die Bitterstoffe. (GEA)