SONNENBÜHL-WILLMANDINGEN. In der Vorweihnachtszeit drehte sich in der Kochshow »The Taste« alles rund ums große Fest. Im Halbfinale herrschte weihnachtliche Stimmung. Die zehn Kandidaten, unter ihnen auch Jaqueline Paasche aus Willmandingen, waren festlich gekleidet und die Koch-Juroren trugen Weihnachtspullover. Die auf Löffeln kredenzten Gerichte der Teilnehmer durfte diesmal der Hamburger Sternekoch Christoph Rüffer verkosten.
In der ersten Runde traten alle vier Kochteams gegeneinander an. Jedes Team hatte einen Weihnachtsfilm als Kochmotto. Team Rot, das Profikoch Tim Raue leitet und in dem neben zwei anderen Kandidatinnen auch die Willmandingerin Jaqueline Paasche mitkocht, hatte das Los »Kevin allein zu Hause« gezogen. Das Erste, was Raue dazu einfiel, war die Stadt New York. »Sie ist eine der Top-3-Metropolen, wo alles miteinander verschmilzt.« Die Stadt und ihre Kochkultur auf ein Löffelgericht zu bringen, sei eine große Herausforderung, räumte er ein.
Pastrami weihnachtlich interpretiert
Paasche beschloss, ein Pastrami-Sandwich, weihnachtlich interpretiert, mit Käsesoße, Kürbis, Senfcreme und Ananas -Sauerkraut mit Minze zuzubereiten. Für diejenigen, die noch nichts von Pastrami gehört haben, erläuterte sie: "Es geht um eine lang verschmorte Rinderbrust mit Gewürzummantelung." Auch eine weitere Teilnehmerin des Teams entschied sich für Pastrami. Raue kommentierte: "Es ist das erste Mal in dieser Staffel, dass zwei Kandidatinnen dasselbe Thema anpacken." Umso schwieriger war es somit herauszuragen. Paasche war aufgeregt: "Ich bin super gestresst, denn es geht ums Finale.
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Tim Raues Team war gut eingespielt. Dass sich die 34-Jährige immer wieder und ohne zu zögern bei Profikoch Raue Rat geholt hatte, kam gut bei ihm an. Er schwärmte: »Ich arbeite gern mit Jaqueline zusammen. Man kann sich mit ihr austauschen. Sie ist extrovertiert.« Nicht alle seien so drauf, bedauerte er. Von den Löffeln der drei Kandidaten bevorzugte Raue den von Paasche und schickte ihn zur Verkostung an Sternekoch Rüffer. »Jede einzelne Komponente des Gerichts ist grandios«, lobte er sie. »Es ist eine Chance, ins Finale zu kommen«, freute sie sich.
Tradition siegt
»Eine Senfnote ist mit dabei, das Kraut kommt gut rüber, das Brot ist wunderbar knusprig, es ist toll«, kommentiere Rüffer begeistert, als er das Gericht probiert hatte. Paasche hoffte, dass ihr Gericht am besten abschneidet, denn so würde sie automatisch ins Finale kommen. Beinahe wäre ihr Wunsch wahr geworden. Von den insgesamt vier Löffelgerichten, die der Zweisternekoch zum Probieren bekam, war Paasches dann das zweitbeste. Rüffer entschied sich letztendlich für ein Gericht, das weniger modern interpretiert wurde und in dem mehr Tradition steckte. »Schließlich steckt in Weihnachten Tradition«, erklärte er. Der Koch des besten Löffelgerichts kam ins Finale und musste an keine weiteren Runden absolvieren. Das Team mit dem schlechtesten Löffel musste sich von einem Kandidaten verabschieden. Somit blieben nun acht Teilnehmer für die nächsten Runden in dieser vorletzten Folge übrig.
Weiter ging es mit den Kochduellen. »Nur wer hier gewinnt, ist im Finale dabei. Wer verliert, geht ins Entscheidungskochen und muss vielleicht heute noch die Sendung verlassen«, machte Moderatorin Angelina Kirsch deutlich. Aufgabe der Kandidaten war es, Gerichte mit verschiedenen Kohlarten zu kochen. Paasche zog das Los, auf dem Rotkohl stand. »Den habe ich noch nie gekocht und kenne ihn nur aus der Dose«, gab sie zu. Dieselbe Kohlart zog auch Franca Sauer, die im Team von Alex Kumptner dabei ist. Paasche sagte über die 21-Jährige: »Sie ist Profiköchin, das wird richtig schwer.« Ihre Konkurrentin meinte: »Sie hat eine Menge Sterne bekommen, ich habe nur einen. Das ist ein bisschen einschüchternd. Sie ist eine unglaublich gute Hobbyköchin.« Paasche kochte Reh mit geschmortem Rotkohl, Wildsoße, Pilzcreme-Soße und Haselnuss-Crumble. Die Willmandingerin blieb positiv: »Wir sind gleich weitergekommen, obwohl ich Hobbyköchin bin, deshalb bin ich guter Dinge.«
Große Anspannung
»Den Rehrücken habe in Portionen geschnitten und in der Pfanne gebraten«, beschrieb sie die Zubereitung. »Du musst jetzt performen«, betonte Raue. »Es war ein unglaublicher Druck da. Ich wollte unbedingt ins Finale. Es war schon hart«, sagte die Willmandingerin.
Rüffer schmeckte das Essen der Willmandingerin sehr. »Das hat so viel Power, ist so kräftig und intensiv.« Paasches Konkurrentin Franca Sauer hatte Rehfleisch mit Preiselbeere und Sellerie gekocht. Auch das kam gut an. Nachdem aber Paasches Gericht zum besten gekürt wurde, war ein Freudenschrei zu hören. »Ich bin stolz auf mich«, sagte Paasche glücklich und erleichtert, dass sie es in Finale geschafft hatte. (GEA)