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Aktuell Geschichte

Pfullingerin Sofie Schlegel in Berliner Ausstellung

In der Berliner Ausstellung »Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus« wird neben anderen Frauen auch die Pfullingerin Sofie Schlegel gewürdigt. Das ist der Grund.

Sofie Schlegel (Fenster links unten) ist eine von 32 Frauen, die in der Sonderausstellung "Frauen im Widerstand gegen den Nation
Sofie Schlegel (Fenster links unten) ist eine von 32 Frauen, die in der Sonderausstellung »Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus« in Berlin zu sehen ist. Foto: Privat
Sofie Schlegel (Fenster links unten) ist eine von 32 Frauen, die in der Sonderausstellung »Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus« in Berlin zu sehen ist.
Foto: Privat

BERLIN/PFULLINGEN. »Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus« heißt eine Sonderausstellung, die in der Berliner Gedenkstätte Deutscher Widerstand gezeigt wird. Mit der Ausstellung, die noch bis zum 3. November besucht werden kann, soll der vielfältige weibliche Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur aufgezeigt werden, der in der deutschen Öffentlichkeit nicht oder nur unzureichend beachtet wird, heißt es auf der Webseite der Gedenkstätte. Das Ergebnis sind Porträts von 32 Frauen, die exemplarisch ausgestellt werden. Eine davon: die Pfullingerin Sofie Schlegel.

»Wir haben die Geschichte Sofie Schlegels bei der Suche nach weiteren Frauenprotesten außerhalb des Kontextes der Proteste in der Berliner Rosenstraße 1943 in Deutschland während der NS-Zeit entdeckt«, schreibt Silke Struck, wissenschaftliche Mitarbeiterin, auf GEA-Nachfrage. Der Anspruch der Kuratorinnen und Kuratoren war es, nicht nur Frauen zu zeigen, die sich in Berlin gegen das Nazi-Regime aufgelehnt hatten: »Wir wollten in der jetzt realisierten Ausstellung mit der Darstellung Schlegels Lebensgeschichte zeigen, dass es auch außerhalb der Reichshauptstadt mutige Frauen gegeben hat.«

»Die Pfullinger Frauen haben also wissend um ihre Gefährdung dennoch protestiert«

Die Pfullingerin Sofie Schlegel war bekannt geworden, weil sie sich gemeinsam mit zahlreichen weiteren Frauen im April 1945 gegen den Verteidigungsbefehl des nationalsozialistischen Stadt-Kommandanten aufgelehnt hatte, um ein Blutvergießen beim Einmarsch der französischen Streitkräfte zu verhindern. »Im Falle Pfullingen war für uns dabei besonders bemerkenswert, dass eine Woche vor den Protesten eine deutliche Drohung gegen jedwede Form von Widerstand gegen Maßnahmen der Regierung im Zusammenhang mit den Kampfhandlungen in der Region veröffentlicht wurde«, schreibt Struck. »Die Pfullinger Frauen haben also wissend um ihre Gefährdung dennoch protestiert.« Seit dem vergangenen Jahr erinnert eine Stele vor dem Pfullinger Rathaus an die mutigen Frauen aus der Echazstadt.

Insgesamt soll durch die Berliner Sonderausstellung der Widerstand in allen Regionen Deutschlands sichtbar gemacht werden. Die genauen Quellen und das Bildmaterial über Sofie Schlegel stammen laut der wissenschaftlichen Mitarbeiterin aus dem Stadtarchiv Pfullingen und aus dem Archiv von Foto Burgemeister. (GEA)