KIRCHENTELLINSFURT. Bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in Kirchentellinsfurt sind am frühen Sonntagmorgen vier Menschen schwer verletzt worden. Neun weitere wurden von der Feuerwehr evakuiert. Das Feuer war nach 6 Uhr aus noch unbekannter Ursache in einer Küche im Erdgeschoss eines Gebäudes in der Wannweiler Straße ausgebrochen. »Bei der Anfahrt stand das zweistöckige Haus bereits im Vollbrand«, sagte Feuerwehrkommandant Patrick Schuparra. Drei Personen befanden sich noch im brennenden Haus, ein 64-Jähriger war aus dem ersten Stock vom Balkon gesprungen und hatte sich dabei schwere Verletzung zugezogen.
Aus einer Dachgeschosswohnung musste ein Bewohner samt Hund von der Feuerwehr gerettet werden. »Wir haben zwei Personen über Steckleitern gerettet«, erklärte Schuparra. Eine dritte konnte über die Drehleiter der Reutlinger Feuerwehr aus dem stark rauchenden Gebäude in Sicherheit gebracht werden. »Menschenrettung ging natürlich vor«, so der Brandmeister, dessen vierzig Einsatzkräfte ein Ausbreiten der Flammen auf die Nachbarwohnungen verhindern konnten. Die Feuerwehr Kusterdingen, die mir zwanzig Helfern zur Überlandhilfe ausgerückt war, unterstützte die Löscharbeiten.
Großalarm für das Deutsche Rote Kreuz: Laut dem Organisatorischen Leiter des Tübinger Rettungsdienstes Jonas Behm waren fünf Rettungswagen mit 16 hauptamtlichen Kräften aus den Kreisen Tübingen und Reutlingen im Einsatz, außerdem zwei Notärzte und die gesamte Bereitschaft Kirchentellinsfurt/Kusterdingen.
»Wir haben drei Patienten mit Rauchgasverletzungen in Kliniken gebracht, eine mit Traumaverletzung«. Neun Anwohner wurden erstversorgt und laut Bürgermeister Bernd Haug zur weiteren Betreuung in die Turnhalle verbracht. »Wir nehmen schnellstmöglich mit der Kreisbau als Hauseigentümer Kontakt auf, um eine Unterbringung der Personen zu gewährleisten«.
Durch den Vollbrand wurde die Erdgeschosswohnung komplett zerstört, die übrigen acht Wohneinheiten sind ebenfalls bis auf Weiteres nicht mehr nutzbar, teilte die Polizei mit. Der entstandene Sachschaden dürfte mehrere hunderttausend Euro betragen. Zur Ermittlung der Brandursache kamen Kriminaltechniker vor Ort. (GEA)
