Die Idee für diese Ausweitung der Tübinger Teststrategie hatte die Pandemiebeauftragte Dr. Lisa Federle. Durch ihre Kontakte konnte die Stadt 200.000 Tests der neuen Generation auf Vorrat beschaffen. Diese werden nun in mehr als einem Dutzend Städten im Regierungsbezirk Tübingen in Kitas und Schulen eingesetzt. Für die Friseure stehen die Tests nur in der Stadt Tübingen bereit. Denn hier hat sich auch eine besondere Finanzierungsform gefunden: Die Tests zum Preis von fünf Euro werden von einem Netzwerk der Tübinger Unternehmerschaft gespendet. Dafür sind bereits 100.000 Euro fest zugesagt, weitere 100.000 Euro stehen in Aussicht. Damit können rund 40.000 Tests finanziert werden – genug, um jedem zweiten Tübinger einen Haarschnitt mit vorausgehendem Schnelltest zu ermöglichen.
Andreas Preßler, Obermeister der Tübinger Friseurinnung, freut sich sehr über das Geschenk: »Die Solidarität unter den Tübinger Unternehmern ist überwältigend. Wir danken den Spendern sehr herzlich. Alle unsere Betriebe haben starke Hygienekonzepte, aber Abstand halten können wir bei der Arbeit nicht. Unsere Kundinnen und Kunden können sich nun darauf verlassen, dass ihr Friseur regelmäßig getestet wird und nicht ansteckend ist. Auch für unsere Beschäftigten ist es eine große Beruhigung, wenn sich Kunden selbst testen, bevor die Arbeit am Haar beginnt.«
Die Verteilung der Schnelltests übernimmt die Kreishandwerkerschaft. Dort können sich teilnehmende Betriebe regelmäßig mit Schnelltests versorgen. Zum Start am 1. März haben bereits 28 Friseurbetriebe ihre Teilnahme zugesagt und sich mit Schnelltests eingedeckt. Oberbürgermeister Boris Palmer dankt allen Beteiligten: »Dank der Initiative von Lisa Federle, der Spendenbereitschaft der Unternehmerschaft und der Mitwirkung der Friseurbetriebe wird der Friseurbesuch in Tübingen Corona-sicher gestaltet. Ich sehe darin eine Blaupause für die Öffnung weiterer Bereiche. Erst testen, dann shoppen, schlemmen oder staunen in Handel, Gastronomie und Kultur: Das ist machbar und sinnvoll.« (pm)