TÜBINGEN. In die Diskussion um eine mögliche Umbenennung der Uni Tübingen haben sich jetzt die CDU, die Junge Union und die Studierenden-Organisation RCDS eingeschaltet. Sie lehnen eine Änderung entschieden ab und setzten sich dafür ein, dass sie weiter als Eberhard-Karls-Universität firmiert. »›Cancel Culture‹ ist der falsche Weg«, heißt es in einer am Mittwoch verschickten Stellungnahme. Die Mitglieder der Union verlangen, dass die lange Namenstradition beibehalten wird. Die Gründer sollten dem historischen Kontext entsprechend betrachtet werden. Die Christdemokraten plädieren für eine »kritische, aber doch angemessene« Auseinandersetzung. »Nur Aufklärung kann verhindern, dass sich die Geschichte mit ihren Fehlern wiederholt.«
Kritiker werfen Graf Eberhard vor, er sei ein Judenfeind gewesen. Herzog Karl Eugen wird von manchen als Despot beschrieben. Die CDU betont, dass sie jedweden Antisemitismus ablehnt und ebenso jeden despotischen Regierungsstil. Kritische Auseinandersetzung und Aufklärung seien notwendig. Mitte Mai hatte eine Arbeitsgruppe ein Gutachten zu den Vorwürfen veröffentlicht, aber keine direkte Empfehlung abgegeben (wir berichteten). Die Uni-Gremien befassen sich am 21. Juli mit den Fragen. Die Christdemokraten unterstützen die im Gutachten gemachten Vorschläge zur intensiven und differenzierten Aufarbeitung. (-jk)