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Bahnstrecke zwischen Tübingen und Metzingen drei Wochen lang voll gesperrt

Die Pendler-Strecke zwischen Tübingen und Metzingen ist im Herbst drei Wochen lang voll gesperrt. Die Gründe dafür und was das für Bahnreisende bedeutet.

Gleise sind vor einem Hauptbahnhof zu sehen
Gleise sind vor einem Hauptbahnhof zu sehen. Foto: dpa/Schmidt
Gleise sind vor einem Hauptbahnhof zu sehen.
Foto: dpa/Schmidt

TÜBINGEN. Bahnreisende müssen im Herbst auf einer der meistbefahrenen Strecken im Land mit Einschränkungen rechnen – nicht zum ersten Mal in diesem Jahr. Wie die Deutsche Bahn auf GEA-Anfrage mitteilt, wird der Abschnitt zwischen Tübingen und Metzingen im Zeitraum vom 15. Oktober bis zum 6. November voll gesperrt. Außerdem kann der Metzinger Bahnhof von Zügen in Richtung Bad Urach nicht angefahren werden.

Grund für die Sperrung sind diverse Bauarbeiten der DB Netz AG und weiterer Infrastrukturunternehmen. Die meisten Veränderungen stehen in Metzingen an. Laut einer Bahn-Sprecherin wird dort die Oberleitung erneuert. Außerdem erfolgen Vorarbeiten für ein elektronisches Stellwerk. Zusätzlich sollen die Bahnsteige ausgebessert werden – eine Maßnahme, die wegen der Regionalstadtbahn erforderlich ist. Gleiches gilt für den Bau von Bahnsteigen am neuen Haltepunkt Storlach. Unabhängig davon wird die Eisenbahnbrücke in Wannweil instandgesetzt.

Instandsetzung der Metzinger Bahnsteige dauert länger

Für Fahrgäste in der Region bedeutet das mindestens drei Wochen Stillstand. Immerhin: Der Interregio-Express (IRE), der Stuttgart, Reutlingen und Tübingen miteinander verbindet, kann vom 5. November an noch vor Ende der Bauarbeiten wieder fahren. Länger dauert hingegen die Instandsetzung der Metzinger Bahnsteige. Bedeutet: Vom 7. November an sind die Regionalbahnen (RB) zwar wieder unterwegs, bis zum 13. November können sie aber nur zwischen Tübingen und Reutlingen verkehren.

Ein anderer Termin für die baulichen Eingriffe ist laut Bahn nicht infrage gekommen. »Wir haben intensiv geprüft, ob die Arbeiten in das nächste Jahr verschoben werden können.« Das hätte jedoch erhebliche Auswirkungen auf die Inbetriebnahme des Stellwerks in Metzingen und der Regional-Stadtbahn Neckar-Alb gehabt. Die Bauarbeiten hätten neu geplant, mit den ausführenden Firmen und Eisenbahnverkehrsunternehmen abgestimmt und in den Baukalender einsortiert werden müssen.

Busse statt Züge

Reisende werden während der Sperrung auf Busse angewiesen sein. Im vergangenen Jahr ist das Angebot nach Ansicht von Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer jedoch unzureichend gewesen. Deshalb hat er einen Brief an Thorsten Krenz, den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für das Land Baden-Württemberg, geschrieben. In dem Schreiben erklärt der OB, wie ein sinnvoller Schienenersatzverkehr aussehen könnte.

Boris Palmer
Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen. Foto: Marijan Murat
Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen.
Foto: Marijan Murat

Im Wortlaut heißt es: »Es muss neben langsamen Verbindungen über das Echaztal auch schnelle Verbindungen nach Reutlingen und Metzingen über die B28 geben.« Angesichts des wieder stark gestiegenen Fahrgastaufkommens sind nach Palmers Ansicht dafür mindestens vier Verbindungen pro Stunde notwendig. »Da kein Ersatzverkehr über die Ammertalbahn möglich ist, muss auch ein Busverkehr Richtung Stuttgart eingerichtet werden«, fordert der OB. »Sinnvoll erscheint es, die neue Straßenbahn am Flughafen Stuttgart und den dortigen S-Bahnhof als Ziel zu wählen. Um den Wegfall der beiden Bahnstrecken zu kompensieren, sind auch auf dieser Strecke vier Verbindungen pro Stunde nötig.«

Bahn prüft Palmers Vorschläge

Ob die Anregungen umgesetzt werden, ist noch unklar. »Die Vorschläge werden geprüft. Dann bekommt Herr Palmer Rückmeldung«, teilt eine Bahn-Sprecherin mit. Die Fahrpläne der Ersatzverkehre befänden sich noch in der Abstimmung. Für die Koordination der Bus-Angebote ist laut Bahn die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH (NVBW) zuständig. »Auf allen Ebenen – Eisenbahnverkehrsunternehmen, Buspartner und NVBW – fließen Erfahrungen aus vorherigen Ersatzverkehren mit ein.« (ege)