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Initiative #wirsind0711 will Stuttgarts Image verbessern

In Abgrenzung zu den »Querdenkern« hat die Initiative #wirsind0711 eine Image-Kampagne für Stuttgart gestartet.

Das Kampagnen-Zeichen von Sarah Gilgien.  FOTO: STADTPALAIS
Das Kampagnen-Zeichen von Sarah Gilgien. FOTO: STADTPALAIS
Das Kampagnen-Zeichen von Sarah Gilgien. FOTO: STADTPALAIS

STUTTGART. Nach der jüngsten Coronademonstration, die bundesweit ein negatives Echo gefunden hat, melden sich Teile der Stuttgarter Stadtgesellschaft zu Wort. Mit Unterstützung des Stadtpalais und des städtischen Kulturamts wollen Bürgerinnen und Bürger ein Signal für ein rücksichtsvolles Stuttgart aussenden. »Die ›Querdenker‹ sind einfach zu weit gegangen«, schrieb Torben Giese, Leiter des Stadtmuseums, unter dem Eindruck der Karsamstagsdemo.

Kurzfristig entstand die Idee für eine Imagekampagne, »die das weltoffene, tolerante und Rücksicht nehmende Stuttgart zeigt«. Dieses positive Stuttgart-Bild grenzt sich ab von dem Bild, das die »Querdenker« bei ihren Versammlungen vermitteln. Deren Auftreten sei geprägt von Intoleranz und Rücksichtslosigkeit, finden Giese und viele andere. In schwer erträglicher Art und Weise bestimme die in Stuttgart gegründete Initiative »Querdenken 711« zunehmend das Image der Landeshauptstadt Stuttgart, sagt der Chef des Stadtmuseums.

Verstärkt wird der Eindruck von Stuttgart als »Querdenker«-Stadt dadurch, dass die Bewegung die 0711-Vorwahl für ihre Zwecke benutzt. Dagegen hatte sich bereits im November eine von Kulturschaffenden getragene Initiative »Wir sind Stuttgart« gewandt. Sinnigerweise am 7. 11. veröffentlichte sie einen offenen Brief. Darin heißt es, Stuttgart stehe für Solidarität und sei eine Stadt, »in der Menschen unterschiedlicher Nationalitäten und Hintergründe friedlich miteinander leben«.

Jetzt soll die Stuttgart-Vorwahl wieder einen positiven Klang bekommen. Das Motto der Imagekampagne für ein rücksichtsvolles Stuttgart heißt denn auch #wirsind0711. Das Stadtpalais nimmt dabei eine koordinierende Rolle ein. »Ziel ist es, bestehende Initiativen aus Stuttgart miteinander zu verknüpfen, um sie gegenseitig zu stärken«, sagt Museumschef Giese. Sichtbares Zeichen der Kampagne ist der von der Grafikdesignerin Sarah Gilgien entworfene »Kleine Regenbogen«. Er wird nach Auskunft der Initiative in allen Social-Media-Formaten zum Download angeboten, damit möglichst viele Nutzerinnen und Nutzer, »ein Zeichen für ihr Stuttgart setzen können«.

Beim kleinformatigen Regenbogen soll es jedoch nicht bleiben. #wirsind0711 gehen damit auch in den zuletzt von den »Querdenkern« dominierten öffentlichen Raum. Wie genau lässt Giese noch offen. Das Regenbogensymbol wird aber in der Stadt nicht zu übersehen sein. Ein Regenbogenzeichen setzt die Initiative auch auf dem Cannstatter Wasen. An diesem Sonntag werden dort die Regenbogenfarben in XXL-Format aufgetragen. (GEA)