STUTTGART. Entgegen ursprünglicher Planungen könnten Singen und Blasmusik in geschlossenen Räumen an Schulen unter gewissen Bedingungen nach den Sommerferien nun doch erlaubt werden. »Keiner will, dass Blasmusik oder Singen in unseren Schulen keinen Platz kriegt«, erklärte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Mittwoch im Landtag. »Wir prüfen das sehr engmaschig.«
Man setze drauf, dass man in den nächsten Tagen Untersuchungen bestätigen könne, »dass man sagen kann: Mit zwei Metern Abstand, begrenzt auf eine bestimmte Gruppe, mit Durchlüftung, mit anderen Vorgaben kann man Singen und Blasmusik in den Schulen ermöglichen.« Trotzdem müsse man den Gesundheitsschutz weiterhin im Blick haben. »Wir entscheiden analog zum Infektionsgeschehen und gehen Schritt für Schritt voran.« Ziel müsse sein, eine zweite Infektionswelle zu verhindern. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, sagte eine Sprecherin des Kultusministeriums.
Kirchliche und weltliche Chorverbände im ganzen Land, aber auch die Opposition hatten gegen das geplanten Gesangsverbot an Schulen protestiert. Beim Singen können Wissenschaftlern zufolge sogenannte Aerosole, also Gemische aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen, bis zu eineinhalb Meter nach vorne ausgestoßen werden. Das kann eine Infektion mit dem Coronavirus begünstigen. (dpa)