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Pfronstetter Firma Paravan steigt als Investor beim Hockenheimring ein

Die Paravan GmbH und die Arnold NextG GmbH mit Sitz in Pfronstetten gehören zu den fünf mittelständischen Familien-Unternehmen, die insgesamt 74,99 Prozent der Anteile der Hockenheim-Ring GmbH übernehmen. Gemeinsam wollen sie rund 250 Millionen Euro investieren. Das lässt auf eine Rückkehr der Formel 1 hoffen.

Hockenheimring
Blick auf das Motodrom auf dem Hockenheimring, aufgenommen aus einem Flugzeug. Foto: Bernd Weißbrod/DPA
Blick auf das Motodrom auf dem Hockenheimring, aufgenommen aus einem Flugzeug.
Foto: Bernd Weißbrod/DPA

AICHELAU. Fünf mittelständische Unternehmen steigen als Investoren beim Hockenheimring ein und übernehmen 74,99 Prozent an der Hockenheim-Ring GmbH. Einem entsprechenden Vertragsabschluss hat am Mittwoch der Gemeinderat der Stadt Hockenheim einstimmig zugestimmt. Zu den fünf mittelständischen Familien-Unternehmen gehören gehören die Paravan GmbH mit der Arnold NextG GmbH, beide mit Sitz im Pfronstetter Teilort Aichelau. Die Übernahme soll bis zum Sommer fixiert werden.

»Wir freuen uns sehr, Teil dieser Zukunftsvision zu sein«, sagt Roland Arnold, Geschäftsführer der Paravan GmbH, die mit dem digitalen Lenksystem Space Drive hervorgetreten ist. »Das Gelände eignet sich hervorragend für erste Fahrversuche und Fahrsicherheitstrainings für Menschen nach Unfällen, Schlaganfällen oder neuromuskulären Erkrankungen mit der Fahrschule Paravan. Damit Menschen mit körperlichen Einschränkungen noch sicherer am Straßenverkehr teilnehmen und auch eigene Grenzsituationen erfahren können.« Ein weiterer Schwerpunkt sei die Erprobung und Weiterentwicklung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben und einem hohen Automatisierungsgrad. »Dabei ist es besonders wichtig, dass diese von Anfang an integrativ gedacht werden, mit Blick auf Sicherheitsarchitektur, Gesamtgewicht und Reichweite, zum Beispiel bei der Elektromobilität.« 

300 Arbeitsplätze sollen entstehen

»Die Technologieentwicklung wird ein wichtiger Standortfaktor am Hockenheimring sein. Der Motorsport ist seit jeher ein wichtiges Entwicklungslabor und ein ideales Testfeld, um neue Technologien unter härtesten, aber auch reproduzierbaren Bedingungen zu erproben und weiterzuentwickeln«, sagt Kevin Arnold, Geschäftsführer der Arnold NextG GmbH. Darüber sei der Hockenheimring ein ideales Entwicklungsfeld für Drive-by-Wire-Anwendungen im Hinblick auf das autonome Fahren. »Für unsere Kunden oder Zulieferer, Technologieunternehmen bis hin zu Reifenherstellern bietet der Hockenheimring eine einzigartige Entwicklungs- und Netzwerkplattform. Neue Fahrzeugkonzepte und -architekturen leisten zudem einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduktion.« 

Die neuen Investoren wollen zudem nach eigenen Angaben in den nächsten fünf bis zehn Jahren bis zu 250 Millionen Euro in den Hockenheimring investieren. Geplant seien ein Hotel sowie ein Innovations- und ein Fahrsicherheitszentrum. Dazu solle es eine »Motorworld« geben, ein Zentrum mit dem Fokus auf Oldtimer und Sportwagen. Mit den Baumaßnahmen solle Ende 2025, Anfang 2026 begonnen werden. Insgesamt sollen bis zu 300 weitere Arbeitsplätze entstehen, wie die Emodrom-Group mitteilte.

Zu einer möglichen Rückkehr der Formel 1 auf die Rennstrecke schrieb das Unternehmen: »Wie auch die Geschäftsleitung der Hockenheim-Ring GmbH zuletzt betont hat, streben alle in Verantwortung stehenden Personen am Hockenheimring die Rückkehr der Formel 1 an.« Dies ginge aber nur, wenn dadurch kein finanzielles Risiko für die Hockenheim-Ring GmbH entstehe. (GEA/dpa/pm)