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Aktuell Auszeichnung

Tübinger Richard Müller erhält die Staufermedaille

Bei der Verleihung der Auszeichnung (von rechts): Landrat Joachim Walter, Richard Müller, Ortsvorsteher Michael Rak, Ehefrau Rut
Bei der Verleihung der Auszeichnung (von rechts): Landrat Joachim Walter, Richard Müller, Ortsvorsteher Michael Rak, Ehefrau Ruth Müller und Bürgermeisterin Christel Halm aus Ammerbuch. FOTO: PRIVAT
Bei der Verleihung der Auszeichnung (von rechts): Landrat Joachim Walter, Richard Müller, Ortsvorsteher Michael Rak, Ehefrau Ruth Müller und Bürgermeisterin Christel Halm aus Ammerbuch. FOTO: PRIVAT

TÜBINGEN. Er hat den Weinbau im Landkreis Tübingen tatkräftig gefördert, war auf weiteren Feldern aktiv und ist ein »ehrenamtliches Multitalent«, wie Landrat Joachim Walter festgestellt hat. Richard Müller wurde jetzt mit der Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg geehrt.

Eine derart hohe Auszeichnung für einen verdienten Kreisbewohner: Das erfüllt auch den Landrat mit Stolz, hat dieser bei der Verleihung in dieser Woche festgestellt. Walter zählt ehrenamtliches Engagement zu den Standortfaktoren, die eine Region attraktiv machen. Nicht nur wirtschaftliche Situation, Wohnraum, Angebote für Familien und Senioren oder attraktive Einkaufsmöglichkeiten sind wichtig.

Ins Gewicht falle auch, wenn Menschen wie Müller bereit sind, eine aktive Rolle für das Gemeinwesen zu übernehmen. »Solches Engagement schafft Identität, Heimatverbundenheit und Lebensqualität – und das ist der wichtigste aller Standortfaktoren überhaupt.«

Walter charakterisierte den heute 74-Jährigen als »engagierten Unruheständler, der andere mitreißt und begeistert«. Bis 2014 arbeitete er im Uniklinikum Tübingen; zunächst als Fachkraft für die Arbeitssicherheit; später als Abteilungsleiter für Arbeitssicherheit und Umweltschutz.

Weitere Rebsorten etabliert

In seiner Freizeit war er schon als Zwölfjähriger im Ehrenamt aktiv, nämlich als Tubist der Winzerkapelle. Als Jugendleiter hat er gleich Verantwortung übernommen und ist dem Verein bis heute treu geblieben. 1975 – mit Mitte 20 – folgte er dem Ruf der Politik und wurde in den Ortschaftsrat Unterjesingen gewählt.

Lange gehörte er dem Vorstand im Flugsportverein Unterjesingen an. 1983 wurde der Unterjesinger Kelterverein gegründet, Müller war als Gründungsmitglied dabei.

»Überhaupt die Kelter und der Wein – viele Jahre war er Wengerter im Landkreis Tübingen, hat den Arbeitskreis Weinbau mit gegründet und in dieser Funktion richtig viel ›angezettelt‹« – Fortbildungsveranstaltungen, Weinbergbegehungen, Pflanzen- und Naturschutz, Rebschnittkurse und auch die Erweiterung der Rebsorten in Richtung Piwi (pilzwiderstandsfähige Sorten). Der Landkreis Tübingen übernehme mit seiner Piwi-Anbaufläche mittlerweile eine Vorreiterrolle im Weinanbaugebiet Württemberg – was ganz maßgeblich Müllers Zutun zu verdanken sei. Der Unterjesinger war auch im Vorstand des Weinbauverband Württemberg und habe Tradition und Moderne miteinander verbunden. »Dass dies gelingt, zeigen die vielen Auszeichnungen, die unsere Tübinger Weine mittlerweile erhalten haben – auch Müllers eigene Weine«, weiß Walter. (-jk)