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»Ding zu Ende bringen«: VfB hofft auf Nübel-Rückkehr

Der VfB Stuttgart könnte in Bremen den nächsten Schritt in Richtung Champions-League-Qualifikation machen. Möglicherweise kehrt ein Leistungsträger im Duell mit Werder zurück.

Sebastian Hoeneß
Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß gestikuliert am Spielfeldrand. Foto: Jan-Philipp Strobel/DPA
Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß gestikuliert am Spielfeldrand.
Foto: Jan-Philipp Strobel/DPA

Für einen Moment hielt Sebastian Hoeneß inne und überlegte. Der Trainer des VfB Stuttgart erweckte den Eindruck, als habe er sich mit der Frage, wie viel Druck er im Rennen um die Champions-League-Plätze verspüre, noch gar nicht auseinandergesetzt. »Wir gewinnen viele Spiele, da merkt man die Anstrengung nicht«, sagte der 41-Jährige vom Tabellendritten der Fußball-Bundesliga am Donnerstag. »Natürlich spüre ich die Belastung, aber ich wache nicht morgens auf und denke: Puh, wann ist die Saison endlich vorbei.«

Schließlich haben die Schwaben noch einiges vor. Im Duell mit Werder Bremen wollen die Stuttgarter mit dem sechsten Auswärtssieg nacheinander ihrer erstmaligen Teilnahme an der Champions League seit der Saison 2009/10 wieder ein Stück näherkommen. Dass der VfB in der kommenden Saison auf europäischer Bühne vertreten sein wird, ist bereits sicher.

»Wir haben eine klare Konstellation: Die Europa League ist eingetütet«, sagte Hoeneß und findet das »bemerkenswert«. Nun wollten er und seine Spieler mit dem angestrebten 21. Saisonsieg, der die Einstellung eines Vereinsrekords bedeuteten würde, die nächste Hürde nehmen, um »das Ding zu Ende bringen«. Der vierte Rang sei das Ziel, um jeglichen Rechenspielen aus dem Weg zu gehen.

Möglicherweise kehrt für das Spiel an der Weser Stammtorhüter Alexander Nübel zurück. Der 27-Jährige fiel zuletzt aufgrund muskulärer Probleme im Gesäßbereich aus und wurde von Fabian Bredlow vertreten. »Er war letzte Woche schon kurz davor, wieder zu spielen. Am Ende war es eine Risikoabwägung«, sagte der Coach vor dem Aufeinandertreffen am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN). »Er wird am Freitag komplett ins Mannschaftstraining einsteigen. Wenn dem so wäre und alles gut geht, dann ist er sicher auch eine Option für das Wochenende.« Gleiches gilt für Abwehrspieler Anthony Rouault nach auskuriertem Kieferbruch.

In Bremen erwartet Hoeneß indes einen Gegner, der den Stuttgartern alles abverlangen wird. Dabei haben die Werderaner seit sieben Pflichtspielen nicht mehr gewonnen und fünf davon verloren. »Ich finde Bremen deutlich besser, als es gerade wirkt«, sagte Hoeneß. »Das ist eine schwer zu bespielende Mannschaft. Dort kann richtig Energie entstehen, wenn die Fans die Mannschaft tragen. Da müssen wir alles dafür tun, dass das nicht passiert.«

Im Endspurt der Saison spielt den Stuttgartern in die Karten, dass sie in dieser Saison noch nicht mit einer Dreifachbelastung umgehen mussten. »Es wird jetzt eine mentale Sache. Wir wollen alle gemeinsam durchziehen, aber es ist auch kein Abfall festzustellen«, so Hoeneß.

Bis zum Schluss mussten die Stuttgarter auch in der Vorsaison kämpfen. Allerdings am anderen Ende der Tabelle. Erst in der Relegation gelang die Rettung, die auch bei Hoeneß für Erleichterung gesorgt hatte. »Ich war am Anfang der Saison noch nicht da und habe deshalb die negativen Stimmungen nicht so gespürt. Ich war eher froh, dass ich die Aufgabe übernehmen und hier sein durfte. Erst nach den Relegationsspielen habe ich den Druck gespürt. Aber es war ein anderer Druck - da können wir uns drauf einigen«, sagte der Coach mit etwas Bedenkzeit.

Bundesliga-Tabelle

Kader VfB Stuttgart

Kader SV Werder Bremen

© dpa-infocom, dpa:240418-99-723709/3